Leider haben sich die Konditionen der HypoVereinsbank in den letzten Jahren laufend verschlechtert. In 2022 wurden die Konditionen dann komplett überarbeitet und die "Transaktionsmodule" eingeführt (Kontopakete mit bestimmter Anzahl an Freiposten). Leider zahlen Kunden nun sehr hohe Grundgebühren und erhalten Freiposten, die sie eventuell überhaupt nicht brauchen.
Außerdem sind die Buchungspreis bei den ersten drei Paketen deutlich teurer als bei anderen Banken. Früher war die HypoVereinsbank außerdem bei Bareinzahlungen zu empfehlen, da man beim größten Geschäftskonto nur 0,04€ je Buchung zahlen musste und der Buchungspreis auch bei Einzahlungen am Automaten galt. Inzwischen zahlt man bei der HypoVereinsbank 2,50€ je Bareinzahlung am Geldautomaten, egal, ob man 25€ oder 130€ im Monat als Kontogebühr bezahlt. Im Folgenden sehen wir uns die Konditionen der Konten im Detail an.
Das erste Geschäftskonto (Modul 50) mit 25€ Grundpreis kann aufgrund der Grundgebühr nicht mit anderen Geschäftskonten mithalten. Für die 50 Freibuchungen würde man bei der Commerzbank nur 7,50€ zahlen (Grundgebühr nur 9,90€). Außerdem zahlt man nach dem Aufbrauchen der Freiposten bei der HypoVereinsbank sehr hohe 0,40€ je Buchung im Gegensatz zu den 0,15€ je Buchung bei der Commerzbank. Hier ist das kleinste Geschäftskonto der Commerzbank somit die deutlich bessere Wahl, wenn man eine Bank mit Filialen benötigt.
Das zweite Kontenmodell (Modul 250) mit Kontoführungsgebühren von 50€ und 0,30€ Buchungskosten (250 Freiposten im Monat) schneidet nicht besser ab. Der monatliche Grundpreis liegt deutlich über dem der Commerzbank (9,90€) oder der Deutschen Bank (9,90€). Einen noch geringeren Kontenpreis verlangt z.B. die Postbank (5,90€), wenn man im Schnitt über 5.000€ auf seinem Geschäftskonto liegen lässt.
Rechnerisch ist das Modul 250 nie günstiger als das Angebot der Commerzbank. Außerdem sind 50€ im Monat für ein Geschäftskonto ein stolzer Preis. Erhält man so wenig Leistung wie bei der HypoVereinsbank dafür (die Freiposten trösten nicht über die ansonsten schlechten Konditionen hinweg) lohnt sich die Kontoeröffnung nicht.
(Für Einzelunternehmer und selbst eine GmbH finden sich komplett kostenlose Geschäftskonten, die man sich ansehen sollte, wenn keine Filialen benötigt werden.)
Das dritte Kontenmodell (Modul 750) mit Kontoführungsgebühren von 80€ und 0,20€ Buchungskosten (750 Freiposten im Monat) ist ebenfalls nicht zu empfehlen. Rein rechnerisch kann es günstiger als das Premium Geschäftskonto der Commerzbank sein, allerdings auch nur, wenn man so gut wie alle Freiposten im Monat aufbraucht. Hat man mehr Buchungen im Monat, wir die Commerzbank schnell wieder günstiger, da sie nicht 0,20€, sondern nur 0,10€ bei ihrem Premiumkonto je belegloser Buchung verlangt.
Benötigt man Kreditkarten oder muss man ab und zu Bargeld einzahlen, ist die Commerzbank immer vorziehen. Generell günstiger als das Modul3 ist das Business Premium Konto der Deutschen Bank mit knapp 35€ Kontoführungsgebühren und nur 0,06€ je belegloser Buchung.
(Für Einzelunternehmer und selbst eine GmbH finden sich komplett kostenlose Geschäftskonten, die man sich ansehen sollte, wenn keine Filialen benötigt werden.)
Das vierte Kontenmodell (Modul 1.500) Wer angenommen hatte, dass eine monatliche Kontoführungsgebühr in Höhe von 80€ viel sei, darf beim Modul 1.500 nicht erschrecken. Das Geschäftskonto kostet stolze 130€ im Monat. Kreditkarten oder sonstige Extras (außer den 1.500 Freiposten für beleglose Buchungen) sind über die hohe Kontogebühr dennoch nicht abgedeckt.
Sie ahnen es, rechnerisch kann das Geschäftskonto ebenfalls nicht mit den Angeboten der Konkurrenz mithalten. Beim Premiumkonto der Deutschen Bank würde man 90€ für die 1.500 Freiposten bezahlen (0,06€ je Buchung). Zzgl. der Kontogebühr läge man somit bei knapp 125€, allerdings mit 2 Debitkarten und 2 Business-Kreditkarten. Außerdem muss man bei der Deutschen Bank keine Freiposten abnehmen. Hat man nur 500 Transaktionen, würde man nur 65€ ( 30€ für die Buchungen und 35€ für das Konto) und nicht 130€ wie bei der HypoVereinsbank bezahlen.
Weiter oben haben wir bereits günstigere Alternativen zur HypoVereinsbank genannt. Es gibt für bestimmte Rechtsformen jedoch sogar komplett kostenlose Geschäftskonten. Für Freiberufler und Selbständige, die nur sehr selten Bargeld einzahlen müssen, empfehlen wir das N26 Geschäftskonto. Bei N26 fallen - ähnlich wie bei einem Privatkonto - keine Kosten für beleglose Buchungen an. Selbständige und Freiberufler können das Geschäftskonto von N26 somit komplett kostenlos nutzen.
Für die Gesellschaftsform GmbH kann man bei der Fidor Bank ein Konto eröffnen. Das Geschäftskonto der Fidor Bank weist ein paar Einschränkungen auf, wird dafür allerdings komplett ohne Kontoführungsgebühr und ohne Buchungskosten angeboten und eröffnet. Das Kontenmodell eignet sich sicherlich nicht für jedes Unternehmen, ist aber aufgrund der fehlenden Kosten einen Blick wert.
Wer Filialen und Kundenbetreuung vor Ort wünscht, sollte sich die Geschäftskonten der Commerzbank oder Deutsche Bank ansehen. Wie bereits weiter oben geschrieben gibt es kaum Konstellationen, bei denen die Geschäftskonten der HypoVereinsbank günstiger als die Angebote der Commerzbank oder der Deutsche Bank sind. Außerdem bietet die größten Banken Deutschlands mehr Filialen und deutlich mehr Beratungsstellen an.