Früher konnten nur Selbständige und Freiberufler bei der Targobank ein Geschäftskonto eröffnen. Inzwischen bietet die Bank ihre Geschäftskonten ebenfalls für Kapitalgesellschaften oder einige Personengesellschaften an. Für Selbständige und Freiberufler (und einige weitere Gesellschaftsformen) bieten jedoch ein paar Direktbanken kostenlose Geschäftskonten an, sodass die Targobank mit ihren Geschäftskonten gegen recht starke Konkurrenz antritt. In welchen Bereichen kann sich das Businesskonto von den anderen, zum Teil kostenlosen Angeboten abheben?
Die Targobank bietet im Vergleich mit anderen Filial- und Direktbanken nur einen einzigen wirklichen Vorteil:
Mit einem Geschäftskonto der Targobank kann man 5 mal im Monat kostenlos Bargeld auf sein Konto einzahlen. Die 5 Freiposten gelten bei jedem Kontomodell. Jede weitere Bareinzahlung im Monat wird mit 2,50€ abgerechnet, was zumindest weiterhin günstiger als bei den Direktbanken ist, bei denen Bareinzahlungen in der Regel nur über den kostenpflichtigen Umweg einer Fremdbank möglich sind.
Selbst im Vergleich mit anderen Filialbanken schlägt sich die Targobank im Bereich der Bareinzahlungen gut. Die Postbank verlangt z.B. 3€ je Einzahlung. Die Commerzbank ist mit einem Euro je Einzahlung am Automaten günstiger, bietet ihren Kunden allerdings keine Freiposten für Einzahlungen.
Die Targobank bietet kein kostenloses Geschäftskonto an. Kontoführungsgebühren lassen sich, wie bei allen anderen Filialbanken, nicht vermeiden. Die Kontoführungsgebühren reichen bei der Targobank von 8,90€, für das Kontomodell Businesskonto Plus, bis zu 29,90€ im Monat, für das Businesskonto Premium.
Nur das "kleinere" Geschäftskonto kann von den Konditionen her mit den Angeboten anderer Filialbanken mithalten. Die beiden anderen Geschäftskonten sind teurer als vergleichbare Angebote.
Wie bei geschäftlichen Konten üblich wird jede Transaktion (Kontobewegung) in Rechnung gestellt. Die Konditionen der Targobank sind in diesem Bereich auf dem Niveau anderer Filialbanken. Die beiden größeren Geschäftskonten bieten 50 bzw. 100 Freiposten im Monat. Außerdem betragen die Kosten je belegloser Buchung beim Premium Geschäftskonto nur noch 0,05€ und sind damit als recht günstig anzusehen.
Wer sehr viele Buchungen im Monat hat, sollte sich jedoch lieber für ein Firmenkonto der Deutschen Bank / HypoVereinsbank entscheiden, wenn eine Filialbank gewünscht ist oder mit einem Geschäftskonto bei N26 oder Fidor Bank Kosten komplett vermeiden.
Karten zum Geschäftskonto der Targobank
Die Targobank bietet eine kostenlose Bankkarte zu jedem Geschäftskonto an. Jede weitere Girokarte würde 10€ im Jahr kosten. Die Targobank hat außerdem eine Businesskreditkarte für 39€ im Jahr im Programm.
Mit dem Komfort- oder Premium-Konto lässt sich diese Gebühr reduzieren. Die Kreditkarte hat jedoch, wie die meisten einfachen Businesskreditkarten, keine Extras und eignet sich nur zum Bezahlen und nicht zum Geld abheben.
Geld abheben als Kunde der Targobank
Geld abheben kann man als Kunde der Targobank an allen Geldautomaten des Cash-Pools. Zum Cash-Pool gehören neben der Targobank, den Sparda-Banken, der BBBank und Santander noch einige regionale Kreditinstitute.
Insgesamt stehen Kunden somit ca. 2.900 Geldautomaten zum kostenlose Abheben zur Verfügung. Dies ist weniger als bei der Postbank, Deutsche Bank oder Commerzbank, die alle der Cash Group angehören, die auf insgesamt ca. 9.000 Geldautomaten in Deutschland kommt.
Wie bereits weiter oben angesprochen können wir nur das Businesskonto plus der Targobank empfehlen. Die beiden anderen Geschäftskonten bieten kaum Vorteile, aber eine deutlich höhere Kontoführungsgebühr. Die größeren Geschäftskonten bieten einen minimal günstigeren Dispositionskredit, eine Reduzierung der Kreditkartenkosten und einige Freiposten für Buchungen.
Wer bereit ist, so viel Geld für seine Bankverbindung auszugeben, sollte sich jedoch die Angebote der anderen vorgestellten Filialbanken ansehen, die insgesamt bessere Konditionen haben und über deutlich mehr Filialen in Deutschland verfügen.
Das günstige Geschäftskonto der Targobank eignet sich für Unternehmer, die regelmäßig - am besten einmal die Woche - Bargeld auf ihr Geschäftskonto einzahlen müssen. Außerdem sollte man nicht zu viele Buchungen im Monat haben, da die sich sonst ein größeres Kontenmodell der Konkurrenz lohnen würde. Nur in dieser Konstellation ist das Targobank Businesskonto günstiger als Angebote der Konkurrenz. Wer selten bis nie Bargeld einzahlen muss, sollte sich für eine kostenlose oder zumindest deutlich günstigere Direktbank entscheiden.
Muss man häufiger Bargeld einzahlen, ist das kleinste Geschäftskonto der Commerzbank (9,90€ im Monat) wieder interessant, dass günstigere Einzahlungen, aber keine Freiposten bietet. Wer keine Filialen benötigt, also selten bis nie Bargeld einzahlen muss, sollte sich für ein kostenloses Geschäftskonto bei einer Direktbank entscheiden.
Wer kein Filialbank benötigt (keine Beratung, kein Bargeld einzahlen), der kann bei vielen Direktbanken günstigere und zum Teil sogar komplett kostenlose Geschäftskonten eröffnen.
Für Selbständige und Freiberufler können wir N26 besonders empfehlen, da die Bank neben einer normalen Bankkarte zusätzlich eine Mastercard kostenlos anbietet und weder Kontoführungsgebühren, noch Buchungskosten verlangt. Hat man eine andere Gesellschaftsform gewählt, ist Fyrst (Direktbank der Postbank) zu empfehlen. Das Fyrst Geschäftskonto wird ohne Kontoführungsgebühr angeboten und zumindest die ersten 50 beleglosen Buchungen im Monat werden kostenlos ausgeführt.
Wer eine Filialbank wünscht, sollte sich am besten die Deutsche Bank oder Commerzbank ansehen. Eine Übersicht einer Vielzahl an Geschäftskonten und die Konditionen für Bareinzahlungen finden Sie ebenfalls bei uns. Wer häufiger Bargeld einzahlen muss, kommt um ein Geschäftskonto bei einer kostenpflichtigen Filialbank nicht herum.