Geschäftskonto für OHG / KG kostenlos eröffnen und nutzen
In diesem Artikel stellen wir günstige Geschäftskonten vor, die für eine Personengesellschaft, wie z. B. eine Kommanditgesellschaft (KG) oder eine offene Handelsgesellschaft (OHG) eröffnet werden können. Wir stellen vier Geschäftskonten von Direktbanken vor. Ergänzt wird das Angebot durch drei Filialbanken, die ebenfalls günstige Geschäftskonten für die Gesellschaftsformen KG und OHG anbieten.
Unter der Tabelle vergleichen wir die Konditionen der unterschiedlichen Konten im Detail und klären, welches Geschäftskonto für welches Unternehmen am besten geeignet ist. Außerdem zeigen wir, welche Unterlagen für die Kontoeröffnung einer KG / OHG benötigt werden und was bei der Eröffnung des Firmenkontos zu beachten ist.
Günstige Geschäftskonten für KG und OHG
Anbieter | Kosten | Besonderheiten |
Kontoführung 7€ Buchung beleglos 0,20€
| 100 Transaktionen (beleglose Buchungen) im Monat kostenlos, danach je 0,20€ Rechnungen online erstellen und verfolgen Kostenlose virtuelle und physische Debit Visa Karte mit Cashback (Zwei weitere (teurere) Kontenmodelle für KG & OHG) | |
Kontoführung 6€ Buchung beleglos 0,19€
| 50 Transaktionen (beleglose Buchungen) im Monat kostenlos, danach je 0,19€ Direktbank der Postbank, z. B. Bargeld einzahlen bei Postbank möglich (Alternativ "Fyrst Complete" für 10€ p. M. mit mehr Freiposten und Extras) Kreditkarte ohne Jahresgebühr + VPay / girocard zum Konto | |
Kontoführung 5€ Buchung beleglos 0,10€
| Kontogebühr inzwischen nicht mehr vermeidbar Unternehmen (Zweigstelle) der VR-Bank Altenburger Land Direktbank ohne eigene Filialen | |
Kontoführung 29€ Buchung beleglos 0,25€
| Sehr schnelle Kontoeröffnung für KG und OHG 100 beleglose Buchungen p.M. inkl. Im Vergleich recht hohe Kontogebühr. 4 Unterkonten und einige Tools inkl. | |
Kontoführung 12,90€ Buchung beleglos ab 0,15€ 0€
| Filialen: Beratung vor Ort und günstige Bareinzahlungen 5 Freiposten für beleglose Transaktionen im Monat 100€ Prämie möglich und sechs Monate keine Kontogebühr Bestes Geschäftskonto einer Filialbank für kleinere Unternehmen | |
Kontoführung ab 9,90€ Buchung beleglos ab 0,07€ 0€
| Drei unterschiedliche Firmenkonten mit folgenden Konditionen für KG / OHG: Kontogebühr: 9,90€, 15,90€ oder 29,90€ Buchung beleglos: 0,22€, 0,12€ oder 0,07€ (1.500 Freiposten p.M.) Für Unternehmen geeignet, die eine Filialbank und Beratung benötigen | |
Kontoführung ab 5,90€ Buchung beleglos 0,22€
| Kontogebühr lässt sich auf 5,90€ reduzieren, wenn Guthaben > 5.000€ im Schnitt (sonst 9,90€). Leicht höhere Buchungspreise als bei der Konkurrenz. Lohnend bei hohem Guthaben und wenigen Buchungen. |
Geschäftskonto Vergleich für KG und OHG
In Deutschland gibt es ca. 400.000 Personengesellschaften (u.a. GbR, OHG, KG). Im Vergleich dazu existieren ca. 800.000 Kapitalgesellschaften (z.B. GmbH oder AG) und über zwei Millionen Einzelunternehmen (Gewerbeschein, Freiberufler, e.K.).
Eine Personengesellschaft ist ein Zusammenschluss von mindestens zwei Personen (natürliche oder juristische Person) zur Verfolgung eines bestimmten (wirtschaftlichen) Zwecks. Mögliche deutsche Personengesellschaften sind die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), offene Handelsgesellschaft (OHG), Kommanditgesellschaft (KG) oder die Partnergesellschaften (PartG).
Wir stellen insgesamt sechs Geschäftskonten für Personengesellschaften, wie z.B. eine OHG oder KG, vor. Nur bei den drei Filialbanken können Geschäftskunden unkompliziert und günstig Bargeld direkt auf ihr Geschäftskonto einzahlen. Wer regelmäßig Bargeld auf sein Geschäftskonto einzahlen muss (z.B. Einzelhandel) sollte ein Geschäftskonto bei einer Filialbank eröffnen. Neben den in der Tabelle genannten Banken sollte man noch die Konditionen der örtlichen Sparkasse und Volksbank erfragen und in den Vergleich mit einbeziehen. Aufgrund der Vielzahl an regionalen Kreditinstituten in Deutschland, können wir deren Konditionen nicht in unseren Vergleich mit einbeziehen.
Geschäftskonto bei einer Direktbank für eine Personengesellschaft
Eine Personengesellschaft wird deutlich seltener als ein Einzelunternehmen (z.B. Gewerbeschein) oder eine Kapitalgesellschaft gegründet. Vermutlich auch aufgrund des geringeren Kundenkreises haben sich viele Direktbanken gegen die Kontoeröffnung für eine KG oder OHG entschieden.
Am geringsten ist - aus Sicht der Bank - der Aufwand der Kontoeröffnung für einen Freiberufler oder Selbständigen mit oder ohne Gewerbeschein. Aus diesem Grund bieten sehr viele Direktbanken Geschäftskonten ausschließlich für Einzelunternehmer an (z.B. N26).
Kostenloses Geschäftskonto für OHG / KG
Für Personengesellschaften ist das Angebot an (kostenlosen) Geschäftskonten etwas kleiner. Ein komplett kostenfreies Geschäftskonto gibt es seit Ende 2022 leider nicht mehr, nachdem Finom, Qonto, Fyrst (bereits 2020) und die Skatbank (2021) Kontoführungsgebühren eingeführt haben.
Bei Finom entfallen die Kontogebühren leider auch nicht mehr, aber man erhält immerhin monatlich 50 Freiposten für beleglose Buchungen. Wer Gebühren für sein KG Geschäftskonto minimieren möchte, findet im günstigen Kontenmodell "Start" von Finom (neben dem Angebot von Fyrst) das beste Angebot.
Finom ist ein Start-Up, welches im Zusammenarbeit mit der deutschen Solaris Bank Geschäftskonten für so gut wie alle Rechtsformen anbietet. Aufgrund der Zusammenarbeit mit der etablierten Solaris Bank gilt für Kunden von Finom die deutsche Einlagensicherung. Diese gilt übrigens auch bei allen anderen in diesem Beitrag vorgestellten Businesskonten.
Etwas mehr Leistung bzw. besseren Servive bietet das Fyrst Geschäftskonto, welches fünf Euro im Monat kostet. Dafür bietet die Direktbanktochter eine kostenlose Bankkarte und monatlich ebenfalls 50 Freiposten für beleglose Buchungen.
Das Qonto Geschäftskonto ist aufgrund der höheren Kontoführungsgebühr kaum noch empfehlenswert. Lohnen kann es sich, wenn man jeden Monat knapp 100 beleglose Buchungen hat. Im Kontenpreis sind nämlich nicht nur 50, sondern 100 Freiposten enthalten. Vorteilhaft ist bei Qonto die sehr zügige Eröffnung des Geschäftskontos. Außerdem kann das Firmenkonto in den ersten Monaten kostenlos genutzt werden, sodass man es in Ruhe testen kann.
Bestes Geschäftskonto einer Direktbank
Das beste / günstigste Geschäftskonto für eine Personengesellschaft hängt von mehreren Faktoren ab. Betrachtet man nur die Kosten ist das Geschäftskonto von Finom in den meisten Fällen das beste Konto. Fyrst schlägt jedoch Finom klar bei höheren Buchungszahlen. Allerdings sind die Buchungspreise bei allen drei Geschäftskonten nicht sehr günstig . Bei sehr vielen Transaktionen, sollte man sich zusätzlich die größeren Kontenmodelle (z.B. Fyrst Compelte für 10€ Kontogebühr und nur 0,08€ je Buchung) und ebenfalls Alternative Angebot der Filialbanken ansehen.
Hat man jedoch nur eine überschaubare Anzahl an Buchungen, so profitiert man von der günstigen Kontoführungsgebühr. Wer ein Geschäftskonto für ein Nebengewerbe bzw. den ersten Versuch in die Selbständigkeit sucht, sollte vermutlich eher auf die Kosten achten und Fyrst oder Finom nutzen. Fyrst bietet den Vorteil, dass die Infrastruktur der Postbank genutzt werden kann. Neben dem online Banking der Postbank besteht zum Beispiel die Möglichkeit Firmenkredite der Postbank zu beantragen oder (kostenpflichtig) Bargeld in den Filialen einzuzahlen. Nachteilig sind jedoch die Kontoführungsgebühr und die erhöhten Buchungspreise nach dem Aufbrauchen der monatlich 50 Freiposten.
Filialbank Geschäftskonto für eine Personengesellschaft
Sobald man mehr als einmal im Monat Geld bar auf sein Geschäftskonto einzahlen muss, ist eine Direktbank nur noch eingeschränkt als Geschäftskonto geeignet. Bei der Direktbank Fyrst hat man zwar die Möglichkeit in den Filialen der Postbank Bareinzahlungen vorzunehmen, aber die Konditionen dafür sind deutlich schlechter als sie es z.B. mit einem Geschäftskonto der Commerzbank oder Deutsche Bank sind.
Von den Filialbanken gefällt uns für kleinere Personengesellschaften das Geschäftskonto der Commerzbank gut. Bei höheren monatlichen Buchungszahlen sollte man sich ebenfalls die Angebote der Deutsche Bank ansehen. Außerdem empfiehlt es sich parallel bei der örtlichen Sparkasse nach den Konditionen der Geschäftskonten nachzufragen. In den meisten Fällen sind Konditionen der Regionalbanken und Sparkassen schlechter als die der vorgestellten Banken, allerdings kann man dies nicht pauschal für ganz Deutschland sagen.
Neben der Möglichkeit der Bareinzahlungen bieten Filialbanken Unternehmen noch weitere Leistungen. Neben der Möglichkeit der Beratung werden zum Beispiel Firmenkredite oder Hilfe bei Auslandsgeschäfte angeboten. Von den Direktbanken ist Fyrst die einzige Bank ,die Kunden über den normalen Zahlungsverkehr hinausgehende Leistungen (z.B. Kredite) anbietet. Dies liegt an der Zugehörigkeit zur Deutschen Bank / und Postbank.
Was ist eine OHG und wie gründet man sie?
Eine OHG ist eine offene Handelsgesellschaft. Es handelt sich dabei um eine Form der Personengesellschaft, bei der mehrere Personen gemeinsam ein Unternehmen betreiben. Die Gesellschafter haften für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft mit ihrem gesamten Privatvermögen.
Um eine OHG zu gründen, müssen mindestens zwei Personen Gesellschafter werden. Es ist kein Mindestkapital erforderlich. Ein notarieller Vertrag, in dem die Gesellschafter, der Gesellschaftszweck, die Höhe des Stammkapitals und die Verteilung der Gewinne und Verluste geregelt werden muss, sowie die Anmeldung beim Handelsregister sind erforderlich.
Was ist eine KG und wie gründet man sie?
Eine KG ist eine "Kommanditgesellschaft" und ist eine Form der Personengesellschaft, bei der mindestens ein Gesellschafter, der Komplementär, unbeschränkt haftet, während die anderen Gesellschafter, die Kommanditisten, nur beschränkt haften.
Um eine KG zu gründen, müssen folgende Schritte durchgeführt werden:
- Wählen Sie einen Firmennamen und überprüfen Sie, ob dieser noch verfügbar ist.
- Erstellen Sie eine Gesellschaftsvertrag, in dem die Rechte und Pflichten der Gesellschafter festgelegt werden.
- Registrieren Sie die KG beim zuständigen Amtsgericht und legen Sie den Gesellschaftsvertrag sowie weitere erforderliche Unterlagen vor.
- Legen Sie die notwendigen Einlagen der Kommanditisten bei.
- Veröffentlichen Sie die Gründung der KG im elektronischen Bundesanzeiger.
Es wird empfohlen, einen Anwalt oder einen Steuerberater um Rat zu fragen, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Schritte korrekt durchgeführt werden.
Kontoeröffnung für eine Personengesellschaft?
Für eine Personengesellschaft wie eine KG, GbR oder OHG muss in Deutschland kein Geschäftskonto eröffnet werden. Eine gesetzliche Pflicht existiert nicht. Dennoch empfiehlt es sich private und geschäftliche Umsätze von einander zu trennen.
In vielen Fällen kann man zum Start der unternehmerischen Tätigkeit ein kostenloses privates Konto nutzen und nach wenigen Wochen des Austestens auf ein Geschäftskonto ausweichen. Bleiben die geschäftlichen Umsätze von der Höhe und Anzahl her sehr gering kann man auch darauf hoffen, dass man unter dem Radar seiner Bank bleibt, da diese recht sicher die gewerbliche Nutzung ihrer Konten in den AGBs ausgeschlossen hat.
Eine Geschäftskonto für eine Personengesellschaft ist eigentlich nichts anderes als ein Gemeinschaftskonto. Dennoch ist die Kontoeröffnung etwas umfangreicher als die Eröffnung eines privaten Gemeinschaftskontos. Die benötigten Unterlagen können je Bank leicht abweichen. Gemein ist bei allen Banken, dass der Antrag auf Kontoeröffnung ausgefüllt und unterschrieben werden muss. Außerdem muss bei einer OHG oder KG eine Kopie des Gesellschaftervertrages eingereicht werden. Zusätzlich müssen sich die Kontoinhaber / Bevollmächtige identifizieren, was bei Direktbanken über das Postident-Verfahren (zum Teil auch mit Video-Ident) möglich ist. Eine KG und OHG muss (bis auf wenige Ausnahmen) ins Handelsregister eingetragen werden. Daher benötigten die Banken außerdem einen Handelsregisterauszug der nicht älter als zwei Monate sein darf.
Benötigte Unterlagen für die KG bzw. OHG Kontoeröffnung:
- ausgefüllter und unterschriebener Antrag auf Kontoeröffnung
- (+ Blatt wirtschaftliche Berechtigte)
- Postident Coupons (druckt man mit Antrag auf Kontoeröffnung aus)
- Handelsregisterauszug nicht älter als zwei Monate (außer bei GbR)
- Gesellschaftervertrag
Je nach Bank und Gesellschaft können weitere Unterlagen benötigt werden. Hat man sich für eine gemeinsame Vertretung entschieden, muss bei Fyrst z.B. noch das das Formular Zugriffsberechtigungsantrag - ZBA unterschrieben werden. Mit diesem Antrag berechtigt sich die Gesellschafter gegenseitig Aufträge im online Banking einzeln freizugeben. Ansonsten müsste jeder Auftrag (zum Beispiel eine Überweisung) durch alle Gesellschafter freigegeben werden.